top of page

«Lebensräume und urbane Landschaften als lebendige Systeme denken, in denen die Lebenskulturen der beteiligten Organismen, uns Menschen inbegriffen, an die jeweilige, lokale Bioregion angepasst, miteinander verflochten sind.»

Der Kompass für Regeneration & Lebendigkeit ist ein weiches, nicht abschliessendes Tool, das uns hilft, bei der Weiterentwicklung von Nachbarschaften und Stadtlandschaften, die menschlichen Grundbedürfnisse und die Stoffkreisläufe der mehr–als–menschlichen Welt, in passender Weise, möglichst belebend und regenerativ, aufeinander abzustimmen. Dem Kompass folgend, können wir einen fürsorglichen und gerechten Raum fürs Leben gestalten. Das Tool referenziert sich unter anderem auf die SDG's der UN, sowie den «Doughnut of economies» von Kate Raworth und den «Doughnut for Urban Development». Im Kern adaptiert der Kompass das «FitPrinzip» des Schweizer Anthropologen Remo H. Largo.

 

Mario Sandmeier – Raum fürs Leben / Kompass: Piktogramm Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein Zustand des Werdens. Sie steht für regenerative und belebende, lang anhaltende Beziehungen zwischen Organismen und den Stoffen des Raumes.

Menschen beeinflussen gemeinsam mit Pflanzen, Tieren und Mikroben die Richtungen von den in Bewegung befindlichen Stoffen und Materialien im unmittelbaren Lebensraum. Von den sechs menschlichen, fundamentalen Bedürfnissen motiviert, entwickeln sie Handlungsweisen, über die sie die lokale und globale Verteilung der Stoffe verändern. Der Kompass für Regeneration & Lebendigkeit gliedert die sozial–ökologischen Strukturen, die aus der Umverteilung wachsen, in zwölf grundlegende Bausteine.

 

Mario Sandmeier – Raum fürs Leben / Kompass: Piktogramm Grundstoffe

Grundstoffe

Klima ist lebendiger Ausdruck der Kreisläufe von Boden, Wasser, Sonnenstrahlen und Luft und deren Verteilung im Beziehungsgeflecht von Menschen, Pflanzen und Tieren.

Im sozial–ökologischen Fundament ermittelt der Kompass für Regeneration & Lebendigkeit pro Baustein jeweils vier Einflussbereiche, die darauf ausgerichtet sind, bei der Umverteilung von Stoffen und Materialien, die menschlichen, fundamentalen Bedürfnisse zu erfüllen, ohne dabei einen Shortfall und über Störungen im menschlichen Wohlbefinden auch keinen Overshoot in der Biosphäre zu provozieren.

 

Mario Sandmeier – Raum fürs Leben / Kompass: Piktogramm lokale Betrachtung

Lokale Betrachtung

Wie können die Menschen und alle Organismen einer Nachbarschaft wachsen und gedeihen? Und wie kann die Nachbarschaft die lokalen Stoffkreisläufe revitalisieren?

In den sozial–ökologischen Grenzen hingegen, ermittelt der Kompass pro Baustein jeweils vier Einflussbereiche, die darauf ausgerichtet sind, bei der Umverteilung von Materialien und Stoffen, kurze und regenerative Kreisläufe und ein dichtes, belebendes Beziehungsgeflecht zu gestalten, ohne dabei einen Overshoot und über Störungen in der Biosphäre auch keinen Shortfall in der Erfüllung von menschlichen Bedürfnissen zu generieren.

 

Mario Sandmeier – Raum fürs Leben / Kompass: Globale Betrachtung

Globale Betrachtung

Wie kann eine Nachbarschaft die Gesundheit der Menschen und aller Organismen im Anderswo respektieren? Und wie kann sie die Stoffkreisläufe im Anderswo revitalisieren?

Prinzipien:

Entgegen dem menschlichen Streben nach Struktur und Effizienz, erkennt der Kompass an, dass eine in der Biosphäre eingebundene, lang anhaltende Kultur der Regeneration & Lebendigkeit alles andere als effizient, strukturiert und weit vorausschauend erfass– oder planbar ist. Sie ist in vieler Hinsicht pulsierend, verwirrend, träge und planlos. Dennoch gibt es verbindende Prinzipien, die jede Form von Leben durchdringen und uns in der Lebensgestaltung leiten können.

Nachhaltigkeit braucht keine Nulltoleranz oder Neutralität, sondern regenerative Stoffkreisläufe zwischen menschlichen Bedürfnissen und der mehr–als–menschlichen Welt. Solch eine Kultur der Regeneration erlangen wir durch lokale Fülle in der Stadtlandschaft, die Stärkung und Förderung von Biodiversität, Wohlbefinden und sozialer Wirksamkeit und durch das Implementieren von Suffizienz, Empathie und Friedfertigkeit ins mehr–als–menschliche Zusammenleben.

 

Unser Leben hängt davon ab, dass wir uns über die Prozesse der Atmung und des Stoffwechsels in die Kreisläufe von Stoffen, Wetter und Klima, aber auch in das lokale, wechselwirkende Beziehungsgeflecht mit anderen Organismen integrieren. So suchen wir nach Nahrung und Obdach und verformen dafür Böden, Landschaften und Lebensräume. Ein Umstand, der ein gesundes, soziales Miteinander zu einer mehr–als–menschlichen Angelegenheit macht.

 

Regenerativ wirkende Integration im planetarischen Beziehungsgeflecht braucht gesunde Menschen, die sich wohlfühlen, zufrieden sind und Empathie für die mehr–als–menschliche Welt empfinden können. Das menschliche Wohlbefinden wiederum braucht eine florierende Biodiversität, passende Lebensräume und ein zirkuläres Klima, das sinnliche Atmosphären für Erholung, Geborgenheit, Inspiration und kreative Wirksamkeit in der Gemeinschaft bietet.

 

Zirkuläres Bauen beschränkt sich nicht nur auf die Wahl von regenerativen Baustoffen und die Wiederverwendung von Abfällen, Bauteilen und Bauten. Es bezieht die Kreisläufe von Wasser, Sonne und Luftströmen, sowie den Stoffaustausch zwischen Organismen, Boden, Gewässer und Luft mit ein. Nachbarschaften werden auch im gebauten Zustand als lebendige Systeme betrachtet, wobei es darum geht, ein regeneratives, dichtes Beziehungsgeflecht zu fördern.

 

Regenerativ wirkende Raumentwickler:innen arbeiten mit rückführbaren Materialien, die im lokalen Bestand gewonnen werden oder den Boden im Anderswo schonen. Sie fördern die Vielfalt in Flora und Fauna und verflechten die lokalen Eigenheiten von Wetter und Zyklen mit den örtlichen Landschaftstypologien und der Topografie. Sie tun dies auf eine Weise, dass Raumstruktur und Sozialräume regenerative Kreisläufe im lokalen und globalen Stoffhaushalt generieren.

 

Regenerativ agierende Projektentwickler:innen sind sich bewusst, dass alles was Menschen sich aneignen und in ihrer Nachbarschaft tun, stets Einfluss auf die Verteilung von Boden, Wasser, Sonnenstrahlen und Luft und somit auch aufs Klima nimmt. Deshalb suchen sie einfache Lösungen mit Niedrigtechnologie und gestalten Raumstrukturen mit reduziertem, privaten Flächenbedarf, sodass Räume geteilt und Ausstattungen reduziert werden können.

 

Regenerative Nachbarschaften legen den Fokus auf eine lebendige, sozialräumliche und stadtklimatische Fülle in Pantoffeldistanz. Sie werden nicht auf dem Reissbrett fertig geplant, sondern lassen viel Spielraum für Selbstausbau und Umgestaltungen in Eigenverwaltung zu. Sie fördern die Bildung von Identität durch kreative Partizipation, verbinden Generationen und schaffen diverse Möglichkeitsräume für eine friedfertige, mehr–als–menschliche Lebendigkeit.

 

In Nachbarschaften mit lokaler Fülle werden Erfahrungen und Wissen gemeinschaftlich gesammelt, gesunde Gefühls– und Gedankenwelten geprägt und friedfertige Handlungsweisen geübt. Sie formen Persönlichkeiten und gesellschaftliche Bewegungen, die eine regenerative Wirkung auf die mehr–als–menschliche und soziokulturelle Evolution haben, in dem sie eine sanfte Friedfertigkeit auf die Lebenskultur kommender Generationen übertragen.

 

Co–Kreation:

Die aufgeführten Prinzipien und der Kompass sind als Leitfäden und neues Wertesystem zu verstehen, die sich im gemeinsamen Dialog entwickeln und in meine Projekte einfliessen. Sie sind die Essenz meiner fortlaufenden Recherchen und werden sich stets weiterentwickeln. Hast Du Lust mitzuwirken, freue ich mich auf Deine Kontaktaufnahme.

»Ich helfe den Menschen sich selbst ein gesundes und seelengerechtes Umfeld zu gestalten, indem alle grundlegenden Elemente des Lebens als erlebbarer Raum sorgfältig zueinander in Einklang gebracht werden. So entstehen Wohlfühlorte, die uns helfen sich als Mensch zu entfalten.«

bottom of page